Naturschutzgrossprojekt Altmühlleiten

Pflege- und Entwicklungsplan

In Arbeitsgemeinschaft mit dem Büro GÖG (Stuttgart) wurde von 2005 bis 2007 ein Pflege- und Entwicklungsplan für die Hangleiten der Altmühl zwischen Pappenheim und Kelheim erstellt.

Träger des Naturschutzgroßprojektes Altmühlleiten ist ein Zweckverband aus zwei Gemeinden im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und zwei Landkreisen (Eichstätt, Kelheim). Das Projektgebiet hat eine Größe von ca. 4.000 Hektar, die sich auf sieben teilweise räumlich getrennte Teilgebiete verteilen. Entlang von etwa 67 Flusskilometern der Altmühl beherbergen aus naturschutzfachlicher Sicht die Traufhänge hochwertige Trockenlebensräume und naturnahe Wälder sowie bundesweit bedeutende Artenvorkommen. Der Förderzeitraum betrug 2005 bis 2015, das Finanzvolumen 6,4 Mio. Euro.

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In Arbeitsgemeinschaft mit der Gruppe für ökologische Gutachten (GÖG, Stuttgart) und unter Mithilfe zahlreicher externer Spezialisten erstellte unser Büro von November 2005 bis März 2007 einen Pflege- und Entwicklungsplan für die Hangleiten der Altmühl zwischen Pappenheim und Kelheim. Auf einer Fläche von annähernd 4.000 Hektar wurde im Jahr 2006 eine Biotoptypenkartierung und eine flächendeckende Erfassung floristischer und faunistischer Zielarten durchgeführt. Als Zielarten dienten mehrere Tagfalter- und Heuschreckenarten, der seltene Schmetterlingshaft Libelloides coccajus sowie Totholzkäfer und Landmollusken. Anhand der Ergebnisse wurden die Teilgebiete in Funktionsräume untergliedert und naturschutzfachliche Flächenbewertungen vorgenommen. Diese waren dann die Grundlage für detaillierte Empfehlungen zur Pflege und Entwicklung.

Ziel des Naturschutzgroßprojektes ist die Wiederherstellung des großräumigen, wertvollen Magerrasenverbundes entlang der als "Leiten" bezeichneten Altmühlhänge. Im fertiggestellten Pflege- und Entwicklungsplan wird der Weg zu diesem Ziel durch diverse Maßnahmenvorschläge aufgezeigt. Diese umfassen im wesentlichen:

  • das Roden von Sukzessionswaldflächen,
  • großflächige Entbuschungen,
  • die Pflege von Hecken und Steinriegeln,
  • spezielle Artenschutzmaßnahmen (z.B. für den Apollofalter),
  • die Wiederaufnahme einer durchgängigen Schaf- und Ziegenbeweidung,
  • die Förderung der Weidewirtschaft durch Öffentlichkeitsarbeit, Vermarktung und Verbesserung der Infrastruktur durch Anlage von Ställen und Tränken,
  • das Freistellen von markanten Felsformationen, sowie die
  • Entwicklung von stabilen und naturnahen Laub-Mischwäldern.
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